Isolde Sammer, "Die Stille nach dem Schrei"
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen
Rezension vom 19.01.2011
"Die Stille nach dem Schrei" von Isolde Sammer ist ein Psychothriller, der ganz langsam , aber unaufhaltsam unter die Haut geht, der ohne blutgeile Folterbeschreibungen auskommt, sondern die Themen "Serienmord", "Pädophilie", "Kindsmord" mal von einer ganz anderen Seite beleuchtet.
Nämlich von der Seite der Opfer:
Raffiniert abwechslungsreich wird der Plot von verschiedenen Personen und Blickwinkel erzählt. Einmal aus der Sicht von Irene, einer Mutti und Stiefmutti, die nicht nur ihren leiblichen Sohn durch eine Gewalttat verliert, sondern die auch erleben muss, wie ihr um wenige Jahre ältere Stiefsohn den toten leiblichen Sohn eines schweren, grausamen Mordes bezichtigt. Der Stiefsohn Martin soll den leiblichen Sohn Jonas im Affekt erschlagen haben, als er ihn bei einer tödlichen Folter eines Gelichaltrigen erwischt hat.
Martin wird in Haft genommen, es fehlen aber letztendlich Beweise, die den beschriebenen Tathergang widerlegen können, Martin kommt frei.
Für Irene ist undenkbar, dass ihr freundlicher, aufgeschlossener, intelligenter 9 jähriger Sohn Jonas tatsächlich einen solch grausamen Mord begannen haben soll, vielmehr traut sie Martin die Tat zu und beginnt, den Fall erneut zu beleuchten. Mit Hilfe eines Polizeikommissars, für den ebenfalls viele Fragen offengeblieben sind, beginnt sie die nahezu verzweifelte Suche nach einem Beweis, einem Hinweis oder einer Tatsache, dass von Martin hohe Gefahr ausgeht, und er fälschlicherweise freigesprochen wurde.
Ergänzt werden diese beiden Erzählstränge, einmal Irene, einmal Martin, von Tagebuchaufzeichnungen einer jungen Frau, Tina, die an Martins Unschuld glaubt, und ihm vollständig hörig ist.
Mitunter schien mir die Geschichte nicht recht vorwärts zu kommen, sehr mühselig die Suche, sehr verworren die Lebensumstände aller beteiligten Personen, aber ich liebe intelligent geschriebene, verzwickte Thriller, bei denen der Leser von vorneherein weiss, wer der Täter ist, aber die Umstände es nicht zulassen ihn zu überführen.
Man fiebert mit Irene mit, man bekommt eine Ahnung von dem eiskalten Grausen, diesem Zwang, der Wahrheit auf die Schliche zu kommen, allerdings auch vollkommen verständlich die Naivität von Tina.
Dieser Thriller hat mich überzeugt. Es ist nicht nötig, bei den grausamen Morden dabei zu sein, dem Täter beim Führen der Messer über die Schulter zu blicken, es ist nicht nötig, im Einzelnen über die Folter Bescheid zu wissen, man kann dem Leser auch die Phantasie und Vorstellung lassen, die Ermittlung drumherum ist mindestens ebenso nervenaufreibend.
Der Thriller spielt übrigens in Berlin, alle Schauplätze, Personen und Handlungen sind glaubhaft, was das Grausen natürlich erhöht. Toll gemacht, mit intelligentem Ende, wohl überlegt und in sich stimmig.
Sehr schön der Ausflug in die Biochemie des Zentralen Nervennsystems, ich denke für jeden Leser verständlich die Erläuterungen der Zusammenhänge und Fragestellungen über die Herkunft der Gewalt, der Andersartigkeit der Serienmörder, der Frage nach Erziehung, Herkunft und Mangelzustände an Transmittern im Gehirn. Es gab mir zumindest einen sehr interessanten Einblick in die derzeitigen Forschungsergebnisse der Kriminalistischen Biochemie!
Nämlich von der Seite der Opfer:
Raffiniert abwechslungsreich wird der Plot von verschiedenen Personen und Blickwinkel erzählt. Einmal aus der Sicht von Irene, einer Mutti und Stiefmutti, die nicht nur ihren leiblichen Sohn durch eine Gewalttat verliert, sondern die auch erleben muss, wie ihr um wenige Jahre ältere Stiefsohn den toten leiblichen Sohn eines schweren, grausamen Mordes bezichtigt. Der Stiefsohn Martin soll den leiblichen Sohn Jonas im Affekt erschlagen haben, als er ihn bei einer tödlichen Folter eines Gelichaltrigen erwischt hat.
Martin wird in Haft genommen, es fehlen aber letztendlich Beweise, die den beschriebenen Tathergang widerlegen können, Martin kommt frei.
Für Irene ist undenkbar, dass ihr freundlicher, aufgeschlossener, intelligenter 9 jähriger Sohn Jonas tatsächlich einen solch grausamen Mord begannen haben soll, vielmehr traut sie Martin die Tat zu und beginnt, den Fall erneut zu beleuchten. Mit Hilfe eines Polizeikommissars, für den ebenfalls viele Fragen offengeblieben sind, beginnt sie die nahezu verzweifelte Suche nach einem Beweis, einem Hinweis oder einer Tatsache, dass von Martin hohe Gefahr ausgeht, und er fälschlicherweise freigesprochen wurde.
Ergänzt werden diese beiden Erzählstränge, einmal Irene, einmal Martin, von Tagebuchaufzeichnungen einer jungen Frau, Tina, die an Martins Unschuld glaubt, und ihm vollständig hörig ist.
Mitunter schien mir die Geschichte nicht recht vorwärts zu kommen, sehr mühselig die Suche, sehr verworren die Lebensumstände aller beteiligten Personen, aber ich liebe intelligent geschriebene, verzwickte Thriller, bei denen der Leser von vorneherein weiss, wer der Täter ist, aber die Umstände es nicht zulassen ihn zu überführen.
Man fiebert mit Irene mit, man bekommt eine Ahnung von dem eiskalten Grausen, diesem Zwang, der Wahrheit auf die Schliche zu kommen, allerdings auch vollkommen verständlich die Naivität von Tina.
Dieser Thriller hat mich überzeugt. Es ist nicht nötig, bei den grausamen Morden dabei zu sein, dem Täter beim Führen der Messer über die Schulter zu blicken, es ist nicht nötig, im Einzelnen über die Folter Bescheid zu wissen, man kann dem Leser auch die Phantasie und Vorstellung lassen, die Ermittlung drumherum ist mindestens ebenso nervenaufreibend.
Der Thriller spielt übrigens in Berlin, alle Schauplätze, Personen und Handlungen sind glaubhaft, was das Grausen natürlich erhöht. Toll gemacht, mit intelligentem Ende, wohl überlegt und in sich stimmig.
Sehr schön der Ausflug in die Biochemie des Zentralen Nervennsystems, ich denke für jeden Leser verständlich die Erläuterungen der Zusammenhänge und Fragestellungen über die Herkunft der Gewalt, der Andersartigkeit der Serienmörder, der Frage nach Erziehung, Herkunft und Mangelzustände an Transmittern im Gehirn. Es gab mir zumindest einen sehr interessanten Einblick in die derzeitigen Forschungsergebnisse der Kriminalistischen Biochemie!
- Taschenbuch: 400 Seiten
- Verlag: rororo (1. September 2010)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3499253704
- ISBN-13: 978-3499253706
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