Charlotte Roche, "Feuchtgebiete"
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen
Rezension vom 02.01.2011
"Feuchtgebiete", geschrieben von Charlotte Roche, einer deutschen Fernsehmoderatorin, ist im Jahr 2008 erschienen und wird ja sehr kontrovers diskutiert.
Von hoch gelobt über "Igitt, das lese ich nicht zu Ende" habe ich noch kein Buch erlebt, das die Gemüter so spaltet.
Deswegen musste ich es jetzt unbedingt auch lesen.
Zum Inhalt:
Eine 18 jährige Schülerin, Helen Memel, leidet an Hämorrhoiden am After. Blumenkohlartig stülpen sich die Gewächse nach aussen und sind sicherlich auch ein Grund dafür, dass dieses junge Mädel seit Jahren sehr mit dem eigenen Körper beschäftigt ist. Exhibitionistisch veranlagt, sind die Geschlechtsorgane, aber eben auch der After unentwegt Bestandteil ihres Denkens.
Und damit natürlich auch die Hygiene, denn ein blumenkohlartiger Darmausgang ist bei weitem nicht bakterienfrei.
Das ist auch der Grund, weshalb sie in die Klinik eingeliefet wird. Nach einer Intimrasur, bei der sie sich geschnitten hat, kommt es zur Entzündung.
Grund für eine Analoperation, bei der in diesem Zug die Hämorrhoiden gleich mitentfernt werden sollen.
Im Krankenhaus liegend, relativ schmerzfrei dank ungezählter Schmerzmittel, verwendet Helen die Zeit auf Nachdenken und Pläne schmieden.
Der Leser lernt eine einsame, vernachlässigte "junge Erwachsene" kennen, die familiäre Probleme und Einsamkeit zu kompensieren versucht, indem sie früh die Aufmerksamkeit auf ihren Körper und dessen Veränderung lenkt.
So, ich denke, mehr möchte ich vom Inhalt nicht verraten, aber es lohnt sich, den Roman bis zum bitteren Ende durchzulesen.
Man sollte sich nicht abschrecken lassen durch den Inhalt der ersten Kapitel. Diese Beschreibungen der Intimwelt, des Analssexes, der Geschichten über Exhibitionismus, bis hin zu den etwas extremen Problemen einer Heranwachsenden. Tampontauschen, Erbrochenes von anderen Menschen trinken, mich hat nach den ersten Kapiteln auch nicht mehr ensetzt, dass Helen ihren Naseninhalt oder den Inhalt von Pickeln und Mitessern aufisst, getrocknetes Sperma als Kaubonbon ansieht und ähnliches.
Eigentlich war ich extrem gelangweilt.
Die ersten Kapitel haben mich noch zum Lachen gebracht, da wo andere Leser sich vielelicht ekeln, dachte ich nur, was will die Autorin damit bezwecken? Was steckt dahinter?
Weil eigentlich ist es nicht nur peinlich, sondern die Autorin zeigt uns eine psychisch erkrankte Jugendliche, die krampfhaft versucht, sich selbst zu verletzen, andere Menschen zu entsetzen, die mit ihrer Sexualität nicht wirklich klarkommt, wie sollte man es sonst verstehen, dass sie mit 18 eine Sterilisation vornimmt (was übrigens kein Arzt machen würde!!!) und regemässig in den Puff geht, nur um sich Geschlechtsorgane anderer Frauen, besonderes von schwarzen Frauen, anzusehen. Eine Jugendliche, die sich ohne Ende irgendwelche Gegenstände in den After rammt, um Gefühle zu haben!
Also nochmal: Ich war nach den ersten (lustigen, weil nicht ernst genommenen) Kapitel extrem gelangweilt. Es kam nichts Neues, nichts, was das Thema voranbrachte. Mir war mehr und mehr unklar, was die Autorin veranlasste, das Buch zu schreiben.
Jetzt, nach Beenden des Buches ist mir klar, es steht eigentlich schon zu Beginn:
Es ist ein Hilferuf.
Ein Ruf nach Hilfe, endlich Beachtung zu finden, endlich Anschluss an das Leben zu erhalten, endlich eine Familie zu finden,
Liebe verstehen und empfinden zu können, denn all die Schmerzen, Verletzungen und Abartigkeiten können dies nicht ersetzen.
Helen hat eine tief verstörte Seele, die letzten Kapitel habe ich nur noch gehofft, dass irgendjemandem auf der Station bitte auffallen sollte, dass Helen nicht nach Hause entlassen, sondern auf der psychiatrischen Station besser aufgehoben wäre!
Ich muss sagen: Ein erstaunliches Debüt, mit einem erstaunlichen Inhalt.
Ein Hilferuf der heutigen Jugend an die Erwachsenen: Mehr Liebe und Aufmerksamkeit, mehr Verständnis und weniger Tabus und vor allem: Weniger Langeweile im Leben, das schlimmste Vergehen ist die Unterforderung!
Von hoch gelobt über "Igitt, das lese ich nicht zu Ende" habe ich noch kein Buch erlebt, das die Gemüter so spaltet.
Deswegen musste ich es jetzt unbedingt auch lesen.
Zum Inhalt:
Eine 18 jährige Schülerin, Helen Memel, leidet an Hämorrhoiden am After. Blumenkohlartig stülpen sich die Gewächse nach aussen und sind sicherlich auch ein Grund dafür, dass dieses junge Mädel seit Jahren sehr mit dem eigenen Körper beschäftigt ist. Exhibitionistisch veranlagt, sind die Geschlechtsorgane, aber eben auch der After unentwegt Bestandteil ihres Denkens.
Und damit natürlich auch die Hygiene, denn ein blumenkohlartiger Darmausgang ist bei weitem nicht bakterienfrei.
Das ist auch der Grund, weshalb sie in die Klinik eingeliefet wird. Nach einer Intimrasur, bei der sie sich geschnitten hat, kommt es zur Entzündung.
Grund für eine Analoperation, bei der in diesem Zug die Hämorrhoiden gleich mitentfernt werden sollen.
Im Krankenhaus liegend, relativ schmerzfrei dank ungezählter Schmerzmittel, verwendet Helen die Zeit auf Nachdenken und Pläne schmieden.
Der Leser lernt eine einsame, vernachlässigte "junge Erwachsene" kennen, die familiäre Probleme und Einsamkeit zu kompensieren versucht, indem sie früh die Aufmerksamkeit auf ihren Körper und dessen Veränderung lenkt.
So, ich denke, mehr möchte ich vom Inhalt nicht verraten, aber es lohnt sich, den Roman bis zum bitteren Ende durchzulesen.
Man sollte sich nicht abschrecken lassen durch den Inhalt der ersten Kapitel. Diese Beschreibungen der Intimwelt, des Analssexes, der Geschichten über Exhibitionismus, bis hin zu den etwas extremen Problemen einer Heranwachsenden. Tampontauschen, Erbrochenes von anderen Menschen trinken, mich hat nach den ersten Kapiteln auch nicht mehr ensetzt, dass Helen ihren Naseninhalt oder den Inhalt von Pickeln und Mitessern aufisst, getrocknetes Sperma als Kaubonbon ansieht und ähnliches.
Eigentlich war ich extrem gelangweilt.
Die ersten Kapitel haben mich noch zum Lachen gebracht, da wo andere Leser sich vielelicht ekeln, dachte ich nur, was will die Autorin damit bezwecken? Was steckt dahinter?
Weil eigentlich ist es nicht nur peinlich, sondern die Autorin zeigt uns eine psychisch erkrankte Jugendliche, die krampfhaft versucht, sich selbst zu verletzen, andere Menschen zu entsetzen, die mit ihrer Sexualität nicht wirklich klarkommt, wie sollte man es sonst verstehen, dass sie mit 18 eine Sterilisation vornimmt (was übrigens kein Arzt machen würde!!!) und regemässig in den Puff geht, nur um sich Geschlechtsorgane anderer Frauen, besonderes von schwarzen Frauen, anzusehen. Eine Jugendliche, die sich ohne Ende irgendwelche Gegenstände in den After rammt, um Gefühle zu haben!
Also nochmal: Ich war nach den ersten (lustigen, weil nicht ernst genommenen) Kapitel extrem gelangweilt. Es kam nichts Neues, nichts, was das Thema voranbrachte. Mir war mehr und mehr unklar, was die Autorin veranlasste, das Buch zu schreiben.
Jetzt, nach Beenden des Buches ist mir klar, es steht eigentlich schon zu Beginn:
Es ist ein Hilferuf.
Ein Ruf nach Hilfe, endlich Beachtung zu finden, endlich Anschluss an das Leben zu erhalten, endlich eine Familie zu finden,
Liebe verstehen und empfinden zu können, denn all die Schmerzen, Verletzungen und Abartigkeiten können dies nicht ersetzen.
Helen hat eine tief verstörte Seele, die letzten Kapitel habe ich nur noch gehofft, dass irgendjemandem auf der Station bitte auffallen sollte, dass Helen nicht nach Hause entlassen, sondern auf der psychiatrischen Station besser aufgehoben wäre!
Ich muss sagen: Ein erstaunliches Debüt, mit einem erstaunlichen Inhalt.
Ein Hilferuf der heutigen Jugend an die Erwachsenen: Mehr Liebe und Aufmerksamkeit, mehr Verständnis und weniger Tabus und vor allem: Weniger Langeweile im Leben, das schlimmste Vergehen ist die Unterforderung!
- Broschiert: 220 Seiten
- Verlag: Dumont Buchverlag; Auflage: 28 (1. Februar 2008)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3832180575
- ISBN-13: 978-3832180577
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