Alia Yunis, "Feigen in Detroit"
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Rezension vom 01.02.2011
"Feigen in Detroit" ist ein Debüt der Autorin Alia Yunis.
Es ist eines dieser seltenen Bücher, die Heimweh verursachen, Heimweh nach der Heimat, aber auch nach dem Buch und den Protagonisten, noch bevor man zum Schluss den Buchdeckel zuklappt.
Fatima Abdulla, eine alte Araberin, die als Auswanderin in den USA lebt, erhält seit 992 Nächten Besuch der Prinzessin Scheherazade aus 1001ner Nacht.
Überzeugt davon, dass sie in der 1001ten Nacht sterben wird, erzählt Fatima Scheherazade aus ihrem Leben, von ihren Ängsten und Gedanken und Sorgen.
Sie hatte sich nach 50 Ehejahren von ihrem Mann Ibrahim getrennt, lebt derzeit bei ihrem schwulen Enkel Amir, der auf eine Schauspielerkarriere hofft und versucht von dort, noch die wichtigen Dinge vor ihrem Tod zu regeln.
Unter anderem möchte sie noch einge Familienmitglieder verkuppeln, und sie sucht verzweifelt einen Schlüssel, den Schlüssel zu dem Haus, welches im Libanon steht, ihrem Elternhaus, welches vererbt werden wird, allerdings ist noch nicht klar, welches von den 10 Kindern, deren Kindern und Kindeskindern den Schlüssel erhalten wird.
Immer wenn Fatima schläft, fliegt Scheherazade zu den Nachkommen, von denen sie durch das Gespräch mit Fatima erfahren hat.
So lernt der Leser nach und nach eine Familie kennen im Heute und Jetzt, mit allen Problemen, Sorgen und im ungeschönten Zustand der Wirklichkeit und Wahrheit.
Da nur Fatima fähig ist Scheherazade zu sehen, ist der Roman an sich sehr humorvoll, auch in den Momenten, in denen es eigentlich bitter ernst und traurig ist.
Ob Fatima im Bus Beifall erhält, weil sie die Mitfahrenden auf unverständlichem Arabisch unterhält, oder der Enkel Amir erstmals durch die vermeindlichen Selbstgespräche die Oma kennenlernt, die Geschichte berührt, unterhält, bringt den Leser zum Schmunzeln oder Lachen, aber auch zum Weinen.
Für mich eine völlig neue Art des Familienromans, durch die ineienandergeschachtelten Geschichten so voller Abwechslung, so unabhängig, so facettenreich.
Man sollte sich Zeit nehmen, dies ist kein Roman zum schnellen Runterlesen.
Zusätzlich gewürzt wird die Geschichte durch die Situation der Araber in den USA allgemein seit dem 11. September 2001.
Es zeigt, wie schwer es auch für die Nachkommen der Einwanderer ist, mit anderer Kultur, Sprache, Hautfarbe, Fuss zu fassen, heimisch zu werden, endlich anerkannt zu werden; es zeigt, wie unterschiedlich auch die Generationen mit dem Problem der Integration umgehen.
Für mich ist dieser Roman ein fabelhaftes Werk, ein Buch, das ich nicht wegstellen, sondern mit mir tragen werde und sicherlich noch mehrmals lesen werde. Und vermutlich wird es mich immer wieder entsetzen, berühren, amüsieren und zum Nachdeneken bringen.
Ich wünsche mir viele Leser für diese Buch!
Es ist eines dieser seltenen Bücher, die Heimweh verursachen, Heimweh nach der Heimat, aber auch nach dem Buch und den Protagonisten, noch bevor man zum Schluss den Buchdeckel zuklappt.
Fatima Abdulla, eine alte Araberin, die als Auswanderin in den USA lebt, erhält seit 992 Nächten Besuch der Prinzessin Scheherazade aus 1001ner Nacht.
Überzeugt davon, dass sie in der 1001ten Nacht sterben wird, erzählt Fatima Scheherazade aus ihrem Leben, von ihren Ängsten und Gedanken und Sorgen.
Sie hatte sich nach 50 Ehejahren von ihrem Mann Ibrahim getrennt, lebt derzeit bei ihrem schwulen Enkel Amir, der auf eine Schauspielerkarriere hofft und versucht von dort, noch die wichtigen Dinge vor ihrem Tod zu regeln.
Unter anderem möchte sie noch einge Familienmitglieder verkuppeln, und sie sucht verzweifelt einen Schlüssel, den Schlüssel zu dem Haus, welches im Libanon steht, ihrem Elternhaus, welches vererbt werden wird, allerdings ist noch nicht klar, welches von den 10 Kindern, deren Kindern und Kindeskindern den Schlüssel erhalten wird.
Immer wenn Fatima schläft, fliegt Scheherazade zu den Nachkommen, von denen sie durch das Gespräch mit Fatima erfahren hat.
So lernt der Leser nach und nach eine Familie kennen im Heute und Jetzt, mit allen Problemen, Sorgen und im ungeschönten Zustand der Wirklichkeit und Wahrheit.
Da nur Fatima fähig ist Scheherazade zu sehen, ist der Roman an sich sehr humorvoll, auch in den Momenten, in denen es eigentlich bitter ernst und traurig ist.
Ob Fatima im Bus Beifall erhält, weil sie die Mitfahrenden auf unverständlichem Arabisch unterhält, oder der Enkel Amir erstmals durch die vermeindlichen Selbstgespräche die Oma kennenlernt, die Geschichte berührt, unterhält, bringt den Leser zum Schmunzeln oder Lachen, aber auch zum Weinen.
Für mich eine völlig neue Art des Familienromans, durch die ineienandergeschachtelten Geschichten so voller Abwechslung, so unabhängig, so facettenreich.
Man sollte sich Zeit nehmen, dies ist kein Roman zum schnellen Runterlesen.
Zusätzlich gewürzt wird die Geschichte durch die Situation der Araber in den USA allgemein seit dem 11. September 2001.
Es zeigt, wie schwer es auch für die Nachkommen der Einwanderer ist, mit anderer Kultur, Sprache, Hautfarbe, Fuss zu fassen, heimisch zu werden, endlich anerkannt zu werden; es zeigt, wie unterschiedlich auch die Generationen mit dem Problem der Integration umgehen.
Für mich ist dieser Roman ein fabelhaftes Werk, ein Buch, das ich nicht wegstellen, sondern mit mir tragen werde und sicherlich noch mehrmals lesen werde. Und vermutlich wird es mich immer wieder entsetzen, berühren, amüsieren und zum Nachdeneken bringen.
Ich wünsche mir viele Leser für diese Buch!
- Gebundene Ausgabe: 472 Seiten
- Verlag: Aufbau Verlag; Auflage: 2 (30. August 2010)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3351033222
- ISBN-13: 978-3351033224
- Originaltitel: The Night Ciounter
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