Sonntag, 7. Oktober 2012


 Cody McFadyen: Der Menschenmacher

Rezension vom 22.05.2012

Meine Bewertung: 3 Sterne von 5 möglichen

Zugegeben: Mein erstes Buch des Autors! Und natürlich grosse Erwartungen, hat man doch schon so vieles gehört und gelesen über seine Bücher!
Mit "Der Menschenmacher" legt uns der Autor einen in sich abgeschlossenen Psychothriller vor.
David, Allison und Charlie sind als Kinder im Alter von 6 und 7 von einem namhaften Polizisten adoptiert worden. Er möchte sie zu Übermenschen erziehen und foltert die Kinder reglemässig durch Auspeitschen und Verbrennen. Er hält die Kinder versteckt.
Zeitsprung von 20 Jahren: Die Kinder sind erwachsen, jeder versucht immer noch mit der erlebten Gewalt fertig zu werden, jeder auf seine Weise.
Und dann passiert es: Allison, David und
Charlie erhalten eine Botschaft, die sie zwingt, wieder an den Ort der Folter zurückzukehren und sich erneut der Gewalt zu stellen.
So, vielleicht merkt man es schon: Ich hatte grosse Probleme in Lesefluss zu kommen. Die Geschichte ist mir einfach zu zerrissen, interessant die Lebensgeschichte von David, vor der Adoption, danach und später als alleinerziehender Vater.
Generell spannend der Eindruck, den man als Leser erhält: Wie kann man Folter und den Mord an einem Menschen verkraften, wie danach weiterleben? Was für eine Art Leben kann man aufbauen, kann man glücklich werden?
Die "drei Geschwister" gehen sich erst mal 20 Jahre aus dem Weg. Aber hilft Flucht und Kontaktabbruch wirklich bei der Verarbeitung eines solchen Traumas?
Auch die Reaktion der anderen beiden "Geschwister" ist interessant, was mich aber unglaublich langweilte und komplett irritierte, waren die ständigen Sprünge, diese dauerhaften Unterbrechungen der Geschichte und dem Hintergrund der Folter.
Für mich unglaubwürdig, unverständlich, wie kann man drei Kinder adoptieren und sie nie aus dem Haus lassen? Wo steckt auch der Sinn in der Folter? Also so wirklich konnte ich nicht warm werden mit der Essenz der Geschichte, so der Basis von allem.
Szenen mit überbordender Gewalt, wechselten mit langatmigen Abschnitten, spannend wurde es erst auf den letzten 200 Seiten, abgesehen davon, dass ich in der gesamten Geschichte keinen Sinn fand.
Für Leser, denen es nicht blutig und eklig genug sein kann, die gerne über Kindesmissbrauch (sexuell und körperlich/seelisch) lesen mögen, bitte, hier werdet Ihr fündig.
Ich persönlich mag es mit zunehmendem Alter nicht mehr unbedingt, ich finde den feinsinnigen Horror eher anziehend, verknüpft mit Einblicken in psychotische Verhaltensweisen, nur immer die schlimme Kindheit und die harte Erziehung als Weg zum Serienmörder oder Kinderquäler, das ist mir zu einfach und "zu billig".

  • Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
  • Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover); Auflage: 4 (18. Februar 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3785724071
  • ISBN-13: 978-3785724071
  • Originaltitel: The Innocent Bone
  • Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,8 x 4,2 cm

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