Ich war nach "Feuchtgebiete" der Autorin Charlotte Roche sehr auf das 2. Buch gespannt. Wusste auch erst nicht, ob es ein Fortsetzungsroman ist, den ich auch gerne gesehen hätte, aber nach wenigen Sätzen erkennt man, es ist ein eigenständiger, in sich abgeschlossener Roman.
Unverkennbar der Schreibstil der Autorin: Leicht, locker und flüssig, ohne Tabu, ohne Schamgrenze, offen und ehrlich lernen wir die Gedankenwelt der Protagonistin kennen. Kaum Konversation, wenig Aktion, mehr ein Ansammeln und Loslassen der durchaus chaotischen Kopfwelt.
Elisabeth ist verhairatet mit Georg. Seit immerhin 7 Jahren. Er ist Stiefvater ihrer 7 jährigen Tochter, sein gleichaltriger Sohn lebt bei dessen Mutter.
Ein Altersunterschied von 17 Jahren trennen die beiden Eheleute, kennengelernt haben sie sich auf der Arbeit. Zusammengekommen sind sie nach der Geburt seines Sohnes.
Zwischen Planung von gemeinsamen Puffbesuchen, Behandlung derTochter gegen die Fadenwürmer, fährt Elisabeth täglich zur Psychotherapeutin.
Ohne diese ist sie nicht fähig, sich mit Mann, Sexualität, Kinderziehung und Verarbeitung des Verlustes von 3 Brüdern klarzukommen.
Im Bemühen, alles richtig zu machen, Eifersucht, eigene Ängste und Bedürfnisse und Trauer unter einen Hut zu bekommen, dürfen wir Leser 3 Tage lang miterleben, wie chaotisch das Hirn von Elisabeth Überstunden macht und logische oder unlogische Schlüsse zieht.
Und dabei oft urkomische Erkenntnisse produziert: "Bei Kindern gibt es irgendwie keine grosse Aufgabe, die gelöst werden muss. Sondern jede grosse Aufgabe wird in viele kleine Aufgaben aufgeteilt, und nach jeder Kleinigkeit wird schlappgemacht."
Oder: "Auch dass so viel Scheiße bei einer Geburt rausgedrückt werden kann, verkraften viele Männer nicht. Die Kombination von Scheiße und Neugeborenem sagt doch sehr viel aus über den Menschen an sich. Dass die beiden Löcher so nah beieinander sind, das ist doch der Beweis, dass es keinen Gott gibt, der hätte die doch so weit wie möglich voneinander weg gemacht, eins am Fuß und eins am Kopf!"
Ich muss sagen, ich habe es wieder sehr genossen, das Buch zu lesen. Auf fast jeder Seite entlockte die Autorin mir ein breites Grinsen, so amüsant, so dramatisch allerdings auch die Schilderung des Unfalls, den Elisabeth nicht verarbeitet bekommt.
Diese sprachlichen Spielereien, so treffend und offen, es ist erfrischend, die Ehrlichkeit zu entdecken, mit der die Autorin Themen angeht.
Themen, die durchaus in unserer Gesellschaft Tabu sind, über die man nicht "öffentlich" spricht, die aber jeden betreffen oder jeden betreffen können.
Ob die "Kümmermaschine im Leerlauf läuft", wenn die Tochter beim leiblichen Vater ist, oder ob sexuelle Lust in der Ehe sich nicht auch auf andere Sexpartner ausdehnen darf, ich fand es sehr interessant, wie Elisabeth versucht, mit Hilfe ihrer Therapeutin zur besseren Ehefrau, Mutter und Frau zu werden.
Abnabeln von der Mutter, zur eigenen Sexualität stehen, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, auch wenn ein Vater - Ehemann vorhanden ist, Entscheidungen zu treffen, seine eigenen Ängste überwinden, das ist der eigentliche Inhalt dieser 3 tägigen Schilderung.
Unverkennbar der Schreibstil der Autorin: Leicht, locker und flüssig, ohne Tabu, ohne Schamgrenze, offen und ehrlich lernen wir die Gedankenwelt der Protagonistin kennen. Kaum Konversation, wenig Aktion, mehr ein Ansammeln und Loslassen der durchaus chaotischen Kopfwelt.
Elisabeth ist verhairatet mit Georg. Seit immerhin 7 Jahren. Er ist Stiefvater ihrer 7 jährigen Tochter, sein gleichaltriger Sohn lebt bei dessen Mutter.
Ein Altersunterschied von 17 Jahren trennen die beiden Eheleute, kennengelernt haben sie sich auf der Arbeit. Zusammengekommen sind sie nach der Geburt seines Sohnes.
Zwischen Planung von gemeinsamen Puffbesuchen, Behandlung derTochter gegen die Fadenwürmer, fährt Elisabeth täglich zur Psychotherapeutin.
Ohne diese ist sie nicht fähig, sich mit Mann, Sexualität, Kinderziehung und Verarbeitung des Verlustes von 3 Brüdern klarzukommen.
Im Bemühen, alles richtig zu machen, Eifersucht, eigene Ängste und Bedürfnisse und Trauer unter einen Hut zu bekommen, dürfen wir Leser 3 Tage lang miterleben, wie chaotisch das Hirn von Elisabeth Überstunden macht und logische oder unlogische Schlüsse zieht.
Und dabei oft urkomische Erkenntnisse produziert: "Bei Kindern gibt es irgendwie keine grosse Aufgabe, die gelöst werden muss. Sondern jede grosse Aufgabe wird in viele kleine Aufgaben aufgeteilt, und nach jeder Kleinigkeit wird schlappgemacht."
Oder: "Auch dass so viel Scheiße bei einer Geburt rausgedrückt werden kann, verkraften viele Männer nicht. Die Kombination von Scheiße und Neugeborenem sagt doch sehr viel aus über den Menschen an sich. Dass die beiden Löcher so nah beieinander sind, das ist doch der Beweis, dass es keinen Gott gibt, der hätte die doch so weit wie möglich voneinander weg gemacht, eins am Fuß und eins am Kopf!"
Ich muss sagen, ich habe es wieder sehr genossen, das Buch zu lesen. Auf fast jeder Seite entlockte die Autorin mir ein breites Grinsen, so amüsant, so dramatisch allerdings auch die Schilderung des Unfalls, den Elisabeth nicht verarbeitet bekommt.
Diese sprachlichen Spielereien, so treffend und offen, es ist erfrischend, die Ehrlichkeit zu entdecken, mit der die Autorin Themen angeht.
Themen, die durchaus in unserer Gesellschaft Tabu sind, über die man nicht "öffentlich" spricht, die aber jeden betreffen oder jeden betreffen können.
Ob die "Kümmermaschine im Leerlauf läuft", wenn die Tochter beim leiblichen Vater ist, oder ob sexuelle Lust in der Ehe sich nicht auch auf andere Sexpartner ausdehnen darf, ich fand es sehr interessant, wie Elisabeth versucht, mit Hilfe ihrer Therapeutin zur besseren Ehefrau, Mutter und Frau zu werden.
Abnabeln von der Mutter, zur eigenen Sexualität stehen, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, auch wenn ein Vater - Ehemann vorhanden ist, Entscheidungen zu treffen, seine eigenen Ängste überwinden, das ist der eigentliche Inhalt dieser 3 tägigen Schilderung.
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