Dienstag, 3. April 2012

"Fahr zur Hölle" von Kathy Reichs, Rezension

So, ich muss ja mal was loswerden: Vor ewigen Jahren hab ich nie Thriller oder Krimis gelesen. Ich habe nicht verstanden, wie normale Menschen freiwillig von inszenierten Morden, Entstellungen, Grausamkeiten lesen können. Hab ich hier in Berlin vor der eigenen Haustür genug, das muss ich mir nicht auch noch lesetechnisch antun.
Vor Jahren fielen mir in der Bibliothek die Bücher von Kathy Reichs auf: Anthropologin, die auch für die Gerichtsmedizin arbeitet, teils in dne USA, teils in Kanada... ich dachte, es wären Tatsachenberichte und habe die ersten 3 Bände ausgeliehen.
Es war Ostern. Ostersamstag begann ich mit dem ersten, stellte erstaunt fest, dass es ein Roman ist und war mit dem 3. Band einen Tag später fertig. Und sass auf Kohlen!
Warum war Ostern plötzlich so ewig lang? Und warum können Bibliotheken nicht Ostermontag geöffnet haben????
Seither habe ich jeden Band verschlungen, manche besser, andere schwächer.
Im Vordergrund eine Protagonistin, der Autorin sehr ähnlich, viel medizinische Infos und interessante Einblicke in Forensik und Anthropologie.
Aber schlechte Autorin. Gewöhnungsbedürftiger Telegramstil, man hat den Eindruck, das Schreiben nervt die Autorin, es geht nicht schnell genug.
Dementsprechend werden Geschichtsabläufe nicht ausgebaut, Figuren nicht gut aufgebaut und auch alles sehr lieblos und kalt geschildert.
Hier nun der 14. Band, ich habe einige Bände ausgesetzt und einige Jahre nicht mehr gelesen, ich hatte heute, nach unzähligen anderen Thrillern von anderen Autoren wirklich Probleme, mit dem Buch warm zu werden.
Vielleicht täusche ich mich, aber für mich war "Fahr zur Hölle" das schwächste und langweiligste Buch bisher, ich wurde so gar nicht vertraut mit der Thematik, die verschiedenen Geschichtsfäden sehr holperig und unpassend zusammengeschustert, bis zum Schluss hatte ich nicht Fuss gefasst.
Der Roman spielt im Milieu der Rennfahrer. Es werden verschiedene Personen vermisst, eine alte Geschichte um ein junges Mädel, die Rennfahrerin werden wollte und mit ihrem Freund verschwand, wieder aufgenommen, mehrere Leute getötet, oder lebend wiedergefunden und alles war nicht wirklich rund und spannend.
Auch Tempe -so zwischen Tür und Angel- schien mir eher eine verbitterte, kalte und unpersönliche Figur, die ,für mich nicht schlüssig, sich überall einmischte.
Schade eigentlich, es wäre durchaus ausbaubar gewesen, was bleibt ist ein seltsames Gefühl: Ich habe ein Buch innerhalb von 2 Tagen gelesen und bisher hat es mich nicht gepackt. Ich werde es wegstellen und relativ schnell vergessen.
Hier nochmals die Reihenfolge:
Tote lügen nicht
Knochenarbeit
Lasst Knochen sprechen
Durch Mark und Bein
Knochenlese
Mit Haut und Haar
Totenmontag
Totgeglaubte leben länger
Hals über Kopf
Knochen zu Asche
Der Tod kommt wie gerufen
Das Grab ist erst der Anfang
Blut vergisst nicht
Fahr zur Hölle

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