Dienstag, 3. April 2012

"Die fremde Frau" von Lesley Turney, Rezension

Ich habe mich unglaublich auf dieses Buch gefreut. Keine Ahnung, was ich unter dem Titel "Die fremde Frau" erwartet habe, aber ganz bestimmt nicht diese Geschichte, die ich dann gelesen habe.
Die Autorin Lesley Turney ist eine Journalistin, die in ihrer Freizeit Romane verfasst, die Ideen dazu fallen ihr auf ihren langen Hundespaziergängen ein.
Zum Inhalt nur so kurz: Eine Frau, die kürzlich ihr neugeborenes Kind verlor, ertappt den Ehemann, den der Leser nie zu Gesicht bekommt, beim Fremdgehen. Kein einmaliger Seitensprung, sondern eine ganz ernsthafte Affaire mit ihrer besten Freundin.
Überstürzt und unüberlegt begleitet sie ihre Schwester auf eine längere Reise. Lernt dort einen allein erziehenden Mann kennen, der dringend ein "Kindermädchen" für seinen kleinen Sohn sucht. Vom ersten Augenblick von diesem Mann fasziniert, dessen Frau offensichtlich die Familie verlassen hat, verliebt sich die Protagonistin und zieht zu diesem -eigentlich völlig unbekannten- Mann.
Kaum im Haus eingezogen, hört sie Stimmen, sieht Erscheinungen und leidet an fürchterlichen Phobien.
Was geschah wirklich mit der verschwundenen Ehefrau? Lebt sie mit einem Mörder unter einem Dach?
Trotz diverser Warnungen der Familie möchte sie nicht nach Hause zurück, sondern flüchtet sich mehr und mehr in eine heftige Depression mit Halluzinationen.
Ein sehr interessantes Thema. Liest sich so als Inhalt auch ganz spannend. Es hapert nur bei der Umsetzung.
Unabhängig davon ist ein ähnliches Thema schon so oft Inhalt eines Mystery-Romans gewesen, dass ich hunderte Seiten das Gefühl hatte, eine Nacherzählung mit leicht anderen Aspekten zu lesen.
Was mich aber ganz besonders entsetzte, das war der fürchterliche sprachliche Stil. Holpernd und polternd werden Sätze aneinandergereiht, die nicht zueinander passen. Es kommt so gar kein Lesefluss auf. Und mit dem Wissen, dass die Autorin durchaus eine entsprechende Ausbildung genoss und täglich mit dem Schreiben ihren Lebensunterhalt verdient, habe ich mich doch entschlossen, statt 3 Sterne nur 2 Sterne zu geben.
Mir hat die gesamte Ausführung nicht gefallen. Es wurde weder Spannung, noch Stimmung noch Grusel transportiert, kein Tempo, keine Raffinesse, das hat mich sehr enttäuscht.
Da hätte ich einfach mehr erwartet: Mehr Tiefe, mehr psychologische Aspekte, mehr Kribbel.
So habe ich mich durch die 480 Seiten gelesen, ständig nachblätternd, wie viele Seiten denn noch gelesen werden müssen, das sollte eigentlich nicht der Sinn der Sache sein.

1 Kommentar:

  1. Mich hat das Buch auch nicht vom Hocker gerissen. Vor allem der Geist von Genevieve (weiß jetzt nicht, ob ich den Namen richtig geschrieben habe!) geisterte mir viel zu oft durch das Buch.

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