Titus Arnu, "Langenscheidt Würste der Hölle - Übelsetzungen", Rezension
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen
Rezension vom 19.06.2011
Normalerweise vergebe ich bei dieser Sorte Literatur nicht mehr als 3 Sterne.
Es ist ja kein Autor vorhanden, dessen Ideen und Schreibstil man bewerten kann, kein Herzblut und monatelanger Arbeit aus eigener Hand, Recherchen und Ideen, die man belohnen kann oder möchte.
Aber ich mache hier eine Ausnahme: Selten habe ich so gelacht, nicht nur durch die zusammengetragenen Fehlübersetzungen von diversen Sprachen ins Deutsche oder auch umgekehrt,
sondern in aller erster Linie wegen der einfallsreichen, trocken-sarkastischen Kommentare von Titus Arnu.
Das Buch ist eine Sammlung von Fotos von (Hinweis)Schildern, Anschlägen, Formularen und Speisekarten, die im Ausland oder Inland den nicht-heimischen Bürgern versuchen, die Orientierung zu erleichtern, d.h. die landeseigene Sprache in Fremdsprache zu übersetzen.
Die Tücke eines Fremdsprachen- Lexikons kennt ja jeder, der selbiges mal benutzte.
Dummerweise gibt es doch fast zu jedem Wort mehrere Übersetzungen, mit leider oft sehr unterschiedlichen Bedeutungen.
So wird munter lustig am Ladenschild auf Mallorca geworben, dass man "Gedächtnisse" kaufen könnte, was der Autor Titus Arnu sehr begrüsst, denn wie oft vergisst man beim Einkaufen, was man noch wollte, v.a. wenn man nach dem Genuss von ausreichend Sangria eben jenes verloren hat. Für Spanier gibt es im gleichen Laden lediglich "recuerdos" käuflich zu erwerben, also Andenken.
Besonders lustig wird es allerdings, wenn sich zum falsch übersetzten Wort auch zusätzlich noch ein Buchstabendreher einschleicht!
So werden auf der Azoren-Insel aus "Souvenirs" (ein sehr schwieriges, unbekanntes Wort, das ja geradezu nach Übersetzung schreit... für den dummen deutschen Ausländer) "Ausmerkfamkeiten", was ganz hübsches: kleine Sachen wie Praschinenlachteln, Parfämflüschchen oder Rotpeinwullen für die Daheimgebliebenen!
Besonders lustig fand ich die Hinweistafeln auf den Toiletten der ganzen Welt: Fast immer endet das geschriebene Kauderwelsch in interessanten philosophischen Ansätzen wie: "Lassen Sie bitte diese Toilette im Sauberkeitszustand, in dem Sie hätten, zu wünschen, sie zu finden, indem Sie hineingingen!"
Aber, wer jetzt denkt, das passiere nur den dusseligen Ausländern, oh weit gefehlt: Auch in Deutschland gibt man sich zu gewissen Anlässen die Blösse: Zu Extrem-Ausländerüberflutungen, wie man sie jährlich beispielsweise zum Oktoberfest in München zu sehen bekommt, tja, da ist es doch hilfreich, Worte wie "Kaiserschmarrn" zu übersetzen: Ob Japaner und übrige nette Zugereiste mit dem Wort "Emporer´s Nonsens" dann das richtige erhoffen, das bleibt geheim.
Viel Spass!
Es ist ja kein Autor vorhanden, dessen Ideen und Schreibstil man bewerten kann, kein Herzblut und monatelanger Arbeit aus eigener Hand, Recherchen und Ideen, die man belohnen kann oder möchte.
Aber ich mache hier eine Ausnahme: Selten habe ich so gelacht, nicht nur durch die zusammengetragenen Fehlübersetzungen von diversen Sprachen ins Deutsche oder auch umgekehrt,
sondern in aller erster Linie wegen der einfallsreichen, trocken-sarkastischen Kommentare von Titus Arnu.
Das Buch ist eine Sammlung von Fotos von (Hinweis)Schildern, Anschlägen, Formularen und Speisekarten, die im Ausland oder Inland den nicht-heimischen Bürgern versuchen, die Orientierung zu erleichtern, d.h. die landeseigene Sprache in Fremdsprache zu übersetzen.
Die Tücke eines Fremdsprachen- Lexikons kennt ja jeder, der selbiges mal benutzte.
Dummerweise gibt es doch fast zu jedem Wort mehrere Übersetzungen, mit leider oft sehr unterschiedlichen Bedeutungen.
So wird munter lustig am Ladenschild auf Mallorca geworben, dass man "Gedächtnisse" kaufen könnte, was der Autor Titus Arnu sehr begrüsst, denn wie oft vergisst man beim Einkaufen, was man noch wollte, v.a. wenn man nach dem Genuss von ausreichend Sangria eben jenes verloren hat. Für Spanier gibt es im gleichen Laden lediglich "recuerdos" käuflich zu erwerben, also Andenken.
Besonders lustig wird es allerdings, wenn sich zum falsch übersetzten Wort auch zusätzlich noch ein Buchstabendreher einschleicht!
So werden auf der Azoren-Insel aus "Souvenirs" (ein sehr schwieriges, unbekanntes Wort, das ja geradezu nach Übersetzung schreit... für den dummen deutschen Ausländer) "Ausmerkfamkeiten", was ganz hübsches: kleine Sachen wie Praschinenlachteln, Parfämflüschchen oder Rotpeinwullen für die Daheimgebliebenen!
Besonders lustig fand ich die Hinweistafeln auf den Toiletten der ganzen Welt: Fast immer endet das geschriebene Kauderwelsch in interessanten philosophischen Ansätzen wie: "Lassen Sie bitte diese Toilette im Sauberkeitszustand, in dem Sie hätten, zu wünschen, sie zu finden, indem Sie hineingingen!"
Aber, wer jetzt denkt, das passiere nur den dusseligen Ausländern, oh weit gefehlt: Auch in Deutschland gibt man sich zu gewissen Anlässen die Blösse: Zu Extrem-Ausländerüberflutungen, wie man sie jährlich beispielsweise zum Oktoberfest in München zu sehen bekommt, tja, da ist es doch hilfreich, Worte wie "Kaiserschmarrn" zu übersetzen: Ob Japaner und übrige nette Zugereiste mit dem Wort "Emporer´s Nonsens" dann das richtige erhoffen, das bleibt geheim.
Viel Spass!
- Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
- Verlag: Langenscheidt (4. Juni 2008)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3468298501
- ISBN-13: 978-3468298509
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