Sonntag, 19. Mai 2013




Karl Olsberg: Die achte Offenbarung

Rezension vom 19.05.2013

Meine Bewertung: 2 Sterne von 5 möglichen


"Die achte Offenbarung" des Autors Karl Olsberg macht mir die Bewertung wirklich nicht leicht.
Angelockt durch interessante Themen wie Physik, Geschichte und Virologie habe ich mich auf einen interessanten, kurzweiligen und informativen, vielleicht auch raffiniert-gestrickten Thriller gefreut.
Das Buch lässt sich auch tatsächlich sehr locker runterlesen, durch Verwendung diverser Fachbegriffe und Zeichnungen aufgelockert, bekommt man als Leser den Eindruck, dass der Autor gut recherchierte und sich in der Thematik sehr gut auskennt.
Ein Historiker bekommt ein offensichtlich aus dem Mittelalter stammendes Buch zugespielt, dass in der Nazizeit nach Amerika geschmuggelt wurde. Es gehörte seiner Grossmutter, der Text ist codiert und die Neugier des Historikers geweckt. Da er nahezu nichts über die Lebensgeschichte seiner Grossmutter weiss, begibt er sich auf eine Reise durch Deutschland, um Informationen
zu beschaffen, die er zur Decodierung benötigt. Offensichtlich wird er dabei von arabisch-stämmigen Männern verfolgt und bedroht.
Zur gleichen Zeit verschwinden in den USA wichtige, hochgefährliche Virusgenomabschnitte aus eine Hochsicherheitslabor.
Für mich wurde das Lesen dieses Buches zur Qual. Ewig in die Länge gezogen, an der Oberfläche angekratzte Themen, die man so schön hätte ausbauen können, unsympathische Protagonisten und Dialoge, die mich zunehmend nicht nur langweilten, sondern auch nervten.
Fachbegriffe, die nach meinem Gefühl und Wissen nicht recht passten, ein junger, aufstrebender Historiker, der voller Vorbehalte und Vorurteile nur schlechte Laune verbreitet, mir völlig unklar, warum der das Buch nicht einfach ins Regal stellte, da er ja grundsätzlich alles aburteilte, Kollegen für blöd hält, lieber mit ungebildeten Leuten aus anderen Fachbereichen diskutiert, Actionszenen, die vollkommen unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen mich an schlechte Filme erinnerten, ein junges Mädel, das ausschliesslich Lügengeschichten erfindet und dann beleidigt reagiert, wenn man ihr nicht glaubt und ein junger Student, der scheinbar mystisch beeinflusst wird von dem Buch, alles irgendwie nicht passend, nicht glaubwürdig, nicht spannend, nicht rund. Alle paar hundert Seiten kommt dann mal der zweite Geschichtsstrang wieder in Erinnerung, also packen konnte mcih der Inhalt wirklich nicht.
Ich war zunehmend genervt, wurde wütend und hätte das Buch im zweiten Teil abgebrochen, hätte ich es nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen.
Ich habe selten ein so unrealistisches, unglaubwürdiges und unlogisches Buch gelesen, weder die konstruierte Liebesgeschichte, noch die ständige Erwähnung der Paralleluniversen (Quantenphysik besteht aus wesentlich mehr als das!), noch der erfundene Terroranschlag, der so gar nichts mit politischem Terror zu tun hat, und auch der "Knall" im Epilog (immerhin die letzten 3 Seiten des Buches), der für mich leider auch nicht neu war, konnten mich irgendwie entschädigen für die Qual des Lesens.
Schade, wirklich schade, geblieben ist ein ganz schlechtes Gefühl, ich habe mich so oft als Leser verschaukelt, bzw als dumm verkauft gefühlt, dabei hat der Autor bewiesen, dass er durchaus des Schreibens fähig ist.
Schade dass er mir als Leser so wenig Intelligenz und Denkvermögen zutraut, meinen Leseansprüchen konnte das Buch nicht genügen.

  • Taschenbuch: 464 Seiten
  • Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (6. März 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3746629179
  • ISBN-13: 978-3746629179
  • Größe und/oder Gewicht: 19 x 11,4 x 2,8 cm

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