Gregg Hurwitz, "Blackout"
Meine Bewertung: 5 von 5 möglichen Sternen
Rezension vom 01.07.2010
Den Thriller "Black out", geschrieben von Gregg Hurwitz, habe ich dreimal begonnen. Zweimal scheiterte ich auf den Seiten 30 und 35 und war in Gefahr, das Buch endgültig mit maximal einem Stern unter den Flops abzulegen.
Beim dritten Leseversuch -so schnell geb ich nicht auf- beschloss ich, die ganzen Ungereimtheiten und für mich völlig unrealistischen Begebenheiten mal beiseite zu lassen und eisern weiterzulesen, irgendwas muss doch an diesem Buch dran sein...
Und jetzt bin ich froh darüber, obwohl
ich noch niemals ein ähnliches Buch gelesen habe: Am Anfang ein Flop, steigert sich zu 5 Sternen, um im mittleren Teil rapide auf 3 Stern zu fallen, erholt sich dann langsam wieder auf 4 Sterne, um dann auf dem Zieleinlauf sich selbst zu überholen!!! Also doch 5 Sterne.
Ich musste schon sehr lachen, als ich andere Beurteilungen gesehen habe: Spannbreite wirklich von Null auf Hundert.
Zum Inhalt:
Andrew Danner ist Bestseller-Autor, gefeierter Thrillerautor in Amerika. Das Buch beginnt mit seiner Heimkehr nach Hause nach einem längeren Klinikaufenthalt nach einer Gehirnoperation bei dem man ihm ein Gangliom im Schläfenlappen entfernte. Direkt nach Genesung, bzw. noch in der Rekonvaleszenz wird er vor Gericht gestellt: Er soll seine Ex-Freundin ermordet haben. Es folgen lange und unerfreuliche Gerichtstage, während derer sich Richter, Staatsanwaltschaft und Anwälte eigentlich nicht um die Schuldfrage streiten, sondern lediglich um die Frage: War Danner mit Hirntumor zurechnungsfähig oder nicht!
Hat er die Tat bei vollem Bewusstsein getan oder war er nicht in der Lage, sein Handeln zu kontrollieren?
Er wird frei gesprochen, also im Sinne "schuldig, aber nicht verantwortlich, da nicht zurechnungsfähig".
Mit diesem Freispruch kann Danner sich nicht abfinden. Letztendlich wurde er ja damit als Mörder abgestempelt, seine noch frische neue Liason zerbricht, er ist einsam, seine Verleger nehmen Abstand, er ist hoch verschuldet.
Was ihn am meisten bedrückt: Er kann sich nicht erinnern. Und nicht nur das: Die nächsten Tage geschehen seltsame Dinge: Hat er die Balkontür aufgelassen? Wo ist sein Küchenmesser? Warum sind im Haus blutige Fußspuren?
Wird er verrückt? Ist er tatsächlich ein Mörder? Hat er Aussetzer? Black outs? Kann er sich noch selbst trauen oder ist er eine Gefahr für alle anderen Menschen?
Auch geplagt von schweren Gewissensbissen beginnt er selbst zu ermitteln.
Wenige Tage später geschieht ein zweiter Mord, der dem Mord an seiner Ex-Freundin verblüffend ähnelt, natürlich gilt er wieder als Hauptverdächtiger und wird wieder festgenommen.
Mehr möchte ich nicht verraten.
Meine Meinung: Ich habe wieder einmal viel gegoogelt: Mir war absolut unklar und unvorstellbar, dass ein Mensch nach Gehirntumor und Op wenige Tage danach voll leistungsfähig, denkfähig und gesund erscheint. Das nächste, was mich störte: Wie kann es sein, dass Danner bis kurz vor der Tat mit Tumor "kerngesund" war, sich nur genau an die wenigen Stunden nicht erinnern kann, die er zu seiner Ex Freundin gefahren ist und was sich da alles ereignete, um direkt nach der Not-Op wieder vollständiges Gedächtnis zu haben, zumindest lassen die Ermittlungen, die er unternimmt nichts ahnen von irgendwelchen Störungen und Black outs mit Ausnahme der nächtlichen Vorkommnisse.
Für mich alles nicht schlüssig und an den Haaren herbeigezogen.
Mein Googeln ergab aber, dass es durchaus Gangliome im Schläfenlappen gibt, die Kopfschmerzen, aber ansonsten kaum Beeinträchtigung des "normalen" Lebens verursachen. Viele operierte Patienten haben Tage oder Wochen nach der Operation Sehstörungen, das muss aber nicht sein.
Nun gut, hier entscheidet sich, kauft man dem Autor die Geschichte ab, oder legt man es als "völligen Blödsinn" weg.
Wenn man es nicht weglegt, wird man mit einer unglaublich spannenden, humorvollen und teils auch literarisch wertvollen Geschichte wirklich "ausser Atem" gehalten.
Ein bischen störte mich noch dieses typische amerikanische Strickmuster: Armer, verkannter Held, lernt im gröbsten Unglück Liebe des Lebens kennen, kommt auf den richtigen Täter, entpuppt sich als Superman und Happy End.
Wer sich hiervon nicht abschrecken lässt, der ist sicher sehr gut unterhalten.
Beim dritten Leseversuch -so schnell geb ich nicht auf- beschloss ich, die ganzen Ungereimtheiten und für mich völlig unrealistischen Begebenheiten mal beiseite zu lassen und eisern weiterzulesen, irgendwas muss doch an diesem Buch dran sein...
Und jetzt bin ich froh darüber, obwohl
ich noch niemals ein ähnliches Buch gelesen habe: Am Anfang ein Flop, steigert sich zu 5 Sternen, um im mittleren Teil rapide auf 3 Stern zu fallen, erholt sich dann langsam wieder auf 4 Sterne, um dann auf dem Zieleinlauf sich selbst zu überholen!!! Also doch 5 Sterne.
Ich musste schon sehr lachen, als ich andere Beurteilungen gesehen habe: Spannbreite wirklich von Null auf Hundert.
Zum Inhalt:
Andrew Danner ist Bestseller-Autor, gefeierter Thrillerautor in Amerika. Das Buch beginnt mit seiner Heimkehr nach Hause nach einem längeren Klinikaufenthalt nach einer Gehirnoperation bei dem man ihm ein Gangliom im Schläfenlappen entfernte. Direkt nach Genesung, bzw. noch in der Rekonvaleszenz wird er vor Gericht gestellt: Er soll seine Ex-Freundin ermordet haben. Es folgen lange und unerfreuliche Gerichtstage, während derer sich Richter, Staatsanwaltschaft und Anwälte eigentlich nicht um die Schuldfrage streiten, sondern lediglich um die Frage: War Danner mit Hirntumor zurechnungsfähig oder nicht!
Hat er die Tat bei vollem Bewusstsein getan oder war er nicht in der Lage, sein Handeln zu kontrollieren?
Er wird frei gesprochen, also im Sinne "schuldig, aber nicht verantwortlich, da nicht zurechnungsfähig".
Mit diesem Freispruch kann Danner sich nicht abfinden. Letztendlich wurde er ja damit als Mörder abgestempelt, seine noch frische neue Liason zerbricht, er ist einsam, seine Verleger nehmen Abstand, er ist hoch verschuldet.
Was ihn am meisten bedrückt: Er kann sich nicht erinnern. Und nicht nur das: Die nächsten Tage geschehen seltsame Dinge: Hat er die Balkontür aufgelassen? Wo ist sein Küchenmesser? Warum sind im Haus blutige Fußspuren?
Wird er verrückt? Ist er tatsächlich ein Mörder? Hat er Aussetzer? Black outs? Kann er sich noch selbst trauen oder ist er eine Gefahr für alle anderen Menschen?
Auch geplagt von schweren Gewissensbissen beginnt er selbst zu ermitteln.
Wenige Tage später geschieht ein zweiter Mord, der dem Mord an seiner Ex-Freundin verblüffend ähnelt, natürlich gilt er wieder als Hauptverdächtiger und wird wieder festgenommen.
Mehr möchte ich nicht verraten.
Meine Meinung: Ich habe wieder einmal viel gegoogelt: Mir war absolut unklar und unvorstellbar, dass ein Mensch nach Gehirntumor und Op wenige Tage danach voll leistungsfähig, denkfähig und gesund erscheint. Das nächste, was mich störte: Wie kann es sein, dass Danner bis kurz vor der Tat mit Tumor "kerngesund" war, sich nur genau an die wenigen Stunden nicht erinnern kann, die er zu seiner Ex Freundin gefahren ist und was sich da alles ereignete, um direkt nach der Not-Op wieder vollständiges Gedächtnis zu haben, zumindest lassen die Ermittlungen, die er unternimmt nichts ahnen von irgendwelchen Störungen und Black outs mit Ausnahme der nächtlichen Vorkommnisse.
Für mich alles nicht schlüssig und an den Haaren herbeigezogen.
Mein Googeln ergab aber, dass es durchaus Gangliome im Schläfenlappen gibt, die Kopfschmerzen, aber ansonsten kaum Beeinträchtigung des "normalen" Lebens verursachen. Viele operierte Patienten haben Tage oder Wochen nach der Operation Sehstörungen, das muss aber nicht sein.
Nun gut, hier entscheidet sich, kauft man dem Autor die Geschichte ab, oder legt man es als "völligen Blödsinn" weg.
Wenn man es nicht weglegt, wird man mit einer unglaublich spannenden, humorvollen und teils auch literarisch wertvollen Geschichte wirklich "ausser Atem" gehalten.
Ein bischen störte mich noch dieses typische amerikanische Strickmuster: Armer, verkannter Held, lernt im gröbsten Unglück Liebe des Lebens kennen, kommt auf den richtigen Täter, entpuppt sich als Superman und Happy End.
Wer sich hiervon nicht abschrecken lässt, der ist sicher sehr gut unterhalten.
- Taschenbuch: 432 Seiten
- Verlag: Knaur TB (9. Dezember 2009)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 9783426638965
- ISBN-13: 978-3426638965
- Originaltitel: Blackout
Oh ja, kenne ich von facebook, guter Autor!
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