Mittwoch, 16. Oktober 2013



Randy Alcorn: Warum lässt Gott das Leid zu?

Rezension vom 16.10.2013
Meine Beurteilung: 5 Sterne von 5 möglichen


"Warum lässt Gott das Leid zu?" ist sicher eine Frage, die sich heutzutage angesichts der dramatischen Katastrophen und der zunehmenden Gewalt viele Menschen immer häufiger stellen.
Für viele Gläubige, aber auch für Zweifler der Religionen ist das Leid auch ein Anlass generell am Glauben und an Gott zu zweifeln und vieles in Frage zu stellen. Ganz unabhängig auch davon, ob man persönliches Leid  oder, Dank unserer Nachrichtendienste, vom Leid in unserer Welt erfahren hat.
Der Autor Randy Alcorn nimmt sich in diesem Buch dieser berechtigten Frage an und widmet sich sehr professionell der Frage nach dem Leid, dem Bösen an sich vor dem Hintergrund der Aussagen dazu in der Bibel.

So, bevor ich jetzt mit der Rezension weitermache, möchte ich hier eine für mich sehr wichtige Erkenntnis loswerden: Ich habe zu diesem Buch gegriffen, da ich mich derzeit in einer Extremsituation befinde, nach einem schweren Überfall mit gefährlicher Körperverletzung habe ich es geschafft, komplett mein Leben zu ruinieren und alles zu verlieren. Dieses Buch hier
war das erste Sachbuch aus einem christlichen Verlag, während ich es las, hatte ich die Gelegenheit weitere Sachbücher mit ähnlichem Thema parallel zu lesen, die mich erst verstehen ließen, wie besonders anders das Buch von Randy Alcorn eigentlich ist. Ich habe daher die Beurteilung von 4 Sternen nochmals auf 5 Sterne geändert, obwohl ich anfangs in den ersten Kapiteln viele Probleme hatte, mit den vielen Bibelzitaten und Bibelstellen klarzukommen. Ich musste mcih sozusagen erst "einlesen" in diese Art der Sachbücher.

Verglichen zu vielen anderen Sachbüchern bleibt der Autor sehr sachlich. Er erklärt und missioniert nicht, er greift nicht an und be- bzw. verurteilt nie den unbekannten Leser, sondern pickt logische Fragen von verschiedenen Seiten auf, von Seiten eines Atheisten, der Pantheisten und vielen anderen Glaubensruichtungen, von denen ich zuvor nie gehört hatte, was sich aber sehr interessant liest.
Er geht auf Naturkatastrophen ein, bespricht die Kreuzigungsgeschichte unter dem Gesichtspunkt der Erlösung, spricht über die Souveranität Gottes und -was mich besonders ansprach- erklärt den Sinn des Himmels im Gegensatz zur Hölle.
Hatte ich anfangs immer wieder das Bedürfnis nach einer wissenschaftlichen Definition des Wortes "Leid", also über die Auslegung des "Leids" an sich, auf das der Autor in keinem Kapitel eingeht, es wurde mir zum Ende hin klar, warum der Autor dies sicher mit Absicht wegließ: Es ist nicht wirklich wichtig! Jeder Mensch empfindet Leid individuell, aber die grundsätzlichen Fragen nach Gott, nach seiner Hilfe, seiner Macht, seiner Allwissenheit, die werden von allen Menschen immer gleich gestellt.
Man mag nicht an einen Gott glauben, der Naturkatastrophen zulässt, der Kinder verhungern lässt, der bei Ungerechtigkeiten scheinbar passiv zusieht und nicht eingreift, der einem keine Perspektive mehr bietet und den Einzelnen fallen lässt.
Randy Alcorn ist es -in meinem Fall als einzigem Autor- gelungen zu mir durchzudringen. Ich habe erstmals verstanden, dass ich auch im Leid nicht alleine bin, dass Gott im Leid oft noch Schlimmeres verhindert und was der Sinn der Hölle ist, wenn Gott doch gleichzeitig allseits liebend und verzeihend ist.
Ich möchte dem Verlag danken für dieses wichtige Buch, welches vielleicht nicht einfach zu lesen ist, weniger persönlich geschrieben, aber absolut einleuchtend den Leser zu einem anderen Verständnis führt. Und möchte mich auch bedanken für den Silberstreifen Hoffnung auf dem Coverbild zwischen drohenden Wolken und ernährendem Kornfeld.
  • Gebundene Ausgabe: 195 Seiten
  • Verlag: Francke-Buchhandlung; Auflage: 1., Auflage (Juli 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3868274170
  • ISBN-13: 978-3868274172
  • Originaltitel: If God is Good
  • Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 13,2 x 2,2 cm

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